Ich glaube fest daran dass die Art und Weise wir wir Go spielen, nicht nur unsere vorhandenen (oder eben nicht vorhandenen:) "Go Skills", sondern auch Züge unseres Charakters oder unserer Stimmung zum Ausdruck bringt.
Wer hat sich selbst noch nicht dabei beobachtet viel zu gewagte Züge und Overplays zu spielen, weil man sich gerade über irgendwen oder irgendwas geärgert hat?
Man kann sich viele Charakterzüge und die dazu passenden Fehler bzw. Spielweisen vorstellen...
Ängstlicher Mensch= zu viele Züge um Gruppen vor dem Sterben zu schützen
Draufgänger = Gegnerische Gruppen angreifen die so gut wie lebendig sind und dabei evtl. selber eine Gruppe gefährden
Impulsiv = Züge spielen ohne genug nachzudenken
Ordnung und Sauberkeit liebend = Territoriale Spielweise ?
Eher unordentlich und "wild" = Agrressive Spielweise ?
Ich fände es spannend wenn mal jemand solche Zusammenhänge wirklich statistisch untersuchen würde.
Wenn ich mein eigenes Go betrachte erkenne ich viele Fehler die ich "im Leben" mache auch in meinen Spielen. Viele Qualitäten die ich mir für mich als Mensch wünsche wünsche ich mir auch für mein Go und umgekehrt.
Ich bin mir sicher dass sich Go und Leben ( klar ist diese Trennung nur der Einfachheit halber, denn natürlich gehört auch Go zum leben;) wechselseitig beeinflussen können ... wenn ich z.B. plötzlich nur noch als Zen-Mönch im Kloster leben würde, jeden Tag Stunden lang meditieren würde, ich bin mir sicher mein Go würde besser werden.
Oder auch umgekehrt: vielleicht lerne ich, durch bittere Niederlagen, irgendwann, dass mich impulsive und unüberlegte Züge oft den Sieg kosten... lerne mich zu beherrschen und mehr nachzudenken... und diese "Selbstbeherrschung" kann mir im Leben wiederum helfen.
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